Schützenwesen im Jahr 2050 - Ein Ausblick

 

Schützenwesen 2050

 

So lautete das Thema, zu dem der Kölner Diözesanbundesmeister Robert Hoppe auf dem Bruderschaftstag des Bezirksverband Bergheim - Nord referierte:

 

„Bei meiner Vorbereitung war ich erstaunt, wie viele Ausarbeitungen es bereits zu der Frage gibt, wie sich das Leben der Menschheit bis 2050 entwickeln wird.“ Auf Basis einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger zu dieser Thematik stellte er dann verschiedene Szenarien unterschiedlicher Zukunftslandschaften vor - etwa zur technischen Entwicklung und dabei insbesondere zur Digitalisierung sowie zu den Potenzialen der globalen Märkte. Auch wenn diese unterschiedlichen Szenarien naturgemäß Raum für Unwägbarkeiten etwa bei den gesellschaftlichen Entwicklungen und den Lebensumständen lassen, so seien sich die Wissenschaftler diesen Ausführungen zufolge aber einig: Bis 2050 werden die Menschen weltweit unausweichlich weitere Wetterextreme und Naturkatastrophen erleben, unter Umständen mit dem hohen Preis irreparabler Schäden. Und vor allem: Die Menschheit müsse den Klimawandel bis 2050 im Griff haben! Nur unter dieser Voraussetzung werde es die notwendigen Lebensbedingungen für die dann 9,8 Milliarden Menschen auf der Welt geben. Die zugrunde liegende Studie gehe, so der Diözesanbundesmeister, davon aus, dass die Herausforderungen, die mit dem Erreichen der Zielvorgaben der einzelnen Zukunftsszenarien verbunden seien, höher sein werden als die Herausforderungen unserer Vorfahren bei der industriellen Revolution.

DBM Robert Hoppe bei seinem Referat

Über den prognostizierten Stand des medizinischen Fortschritts, digitaler Lebenshilfe in der Versorgung älterer Menschen und einer höheren Lebenserwartung leitete Robert Hoppe anschließend über zu seinem persönlichen Fazit: „Ich vermisse in all den dargestellten Szenarien Aussagen zu Werten wie Gemeinschaft, Solidarität, Mitgefühl, Verlässlichkeit, Empathie – also den Charaktereigenschaften, die einerseits wichtig sind für das Miteinander in der Gesellschaft und die andererseits genau die Werte sind, für die wir Schützen stehen und die wir Schützen in unserem gesellschaftlichen Miteinander vorleben.“

 

Für die Öffentlichkeit sei dies zuletzt besonders gut sichtbar gewesen nach der Flutkatastrophe in unserer Region, als viele Schützen mit Tatkraft vor Ort sowie mit Sach- und Geldspenden den betroffenen Familien geholfen haben.

 

Dieses ehrenamtliche und soziale Engagement der Schützen gelte es zu verstärken und mit selbst gewählten Aktionen auf andere Bereiche zu erweitern. Robert Hoppe: „So können wir Schützen zeigen, dass wir für die Gemeinschaft da sind und für sie einstehen.“

 

Zukunftsorientierte Fokussierung brauche Engagiertheit, Mut, Kraft und Zeit. Dazu gehöre auch, bei den Angeboten für die Kinder und Jugendlichen mit der Zeit zu gehen, um junge Menschen für die Bruderschaft zu begeistern.

 

Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ ermunterte Hoppe die mehr als 100 Teilnehmer des Bezirksbruderschaftstages seiner Überzeugung zu folgen, dass eine zukunftsorientierte Schützenbruderschaft auch auf der Klaviatur der Sozialen Medien spielen sollte, um aktiv über ihr vielfältiges Engagement zu kommunizieren. „Denn nur so ist gewährleistet“, argumentierte Hoppe, „dass die Öffentlichkeit auch das zur Kenntnis nimmt, worüber wir berichten möchten und nicht nur das wahrnimmt, was über uns berichtet wird.“ Die Unterschiedlichkeit dieser Sichtweisen untermauerte er anhand einiger Beispiele. Wichtig sei allerdings, rechtzeitig ins Handeln zu kommen.

 

Seinen Vortrag schloss Robert Hoppe mit den Worten: Das Schützenwesen mit seinen Kompetenzzentren „Bruderschaft 2.0“ hat auch im Jahr 2050 seine

Daseinsberechtigung und seinen unverzichtbaren Platz in der Gesellschaft. Denn ehrenamtliches Engagement für die Menschen in den Orten und Bruderschaften unseres Diözesanverbandes ist eine so immens wichtige Aufgabe, sie bereichert und macht aus der Gemeinschaft heraus auch große Freude.“ Mit dem ermutigenden Apell, „Lasst nicht nach in Eurem ehrenamtlichen Schützenengagement und bitte bleibt auf diesem guten und richtigen Weg“, wünschte der Diözesanbundesmeistern allen Teilnehmern einen guten Start in ein spannendes Schützenjahr 2023.

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